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Gewebeabbau-Früherkennung
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Die Dentognostics Testsysteme beruhen auf der Detektion der Matrixmetalloproteinase-8 (MMP-8), den für die parodontalen Abbauprozesse wichtigsten Biomarker
Subklinische Kollagenolyse erkennen und messen
aMMP-8 zur Gewebeabbau-Früherkennung
aMMP-8 ist ein früher Risikomarker für versteckten Abbau von gingivalem, parodontalem und/oder periimplantärem Weich- und Hartgewebe – oft bevor Anzeichen einer Entzündung oder eines Attachmentverlusts klinisch sichtbar werden. Die auf der aMMP-8-Detektion beruhende immunologische Präventionsdiagnostik PerioSafe kann daher Hinweise auf das Risiko einer fortschreitenden destruktiven Erkrankung des Zahnhalteapparats liefern, die ggf. erst Wochen oder Monate später mittels Sonde oder Röntgen objektivierbar wäre.
Was genau ist eigentlich aMMP-8 und welche Funktion hat es?
aMMP-8 steht abgekürzt für ‚aktivierte Matrix-Metalloproteinase 8‘. Dabei handelt es sich um ein körpereigenes Kollagenase-abbauendes Enzym. Kollagenasen, wie aMMP-8, finden sich fast überall im menschlichen Körper; 23 unterschiedliche humane MMP wurden bislang identifiziert. Diese Enzyme werden für physiologische Auf- und Umbauprozesse benötigt, z.B. bei der Embryonalentwicklung, der Wundheilung, dem Nervenwachstum und der Angiogenese. Auch bei den meisten pathologischen Vorgängen sind MMP beteiligt, u.a. bei Arthritis, Tumorerkrankungen, Herz- und Kreislauferkrankungen, Wundheilung und Parodontitis.
Welche Rolle hat aMMP-8 in der Entstehung einer Parodontitis/Periimplantitis?
Bakterien des dentalen Biofilms setzen bakterielle Abfallprodukte frei, die das Zahnfleisch reizen können. Sobald das parodontale Gewebe eine Entzündungsreaktion startet, aktivieren und sezernieren Endothelzellen, Fibroblasten und vor allem neutrophile Granulozyten das Enzym MMP-8. Dieses „zerschneidet“ das dichte Netz aus Kollagenfasern, so dass sich Abwehrzellen leichter zum Infektionsherd hinbewegen können. Wie eine „Machete im Kollagen-Dschungel“ bereitet aMMP-8 den Weg für Granulozyten, Makrophagen und Osteoklasten.
In Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren (z.B. Genetik, allgemeiner Gesundheitszustand, Rauchen, Hormonelle Veränderung, Stress, Diabetes etc. ) kann es nun zu einer chronischen Überreaktion auf den bakteriellen Angriff kommen. Während der Entwicklung einer Parodontitis verschiebt sich das Gleichgewicht zugunsten der aMMPs, die in der Folge in erhöhter aktiver Konzentration vorliegen. aMMP-8 ist als einziges Enzym der Metalloproteinasen in der Lage, sowohl Typ I, als auch Typ III Kollagen zu spalten. Die Korrelation erhöhter Konzentrationen von aMMP-8 in Speichel sowie GCF/PISF bei Parodontitis-Patienten haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass sich aMMP-8 als Biomarker etabliert hat (Sorsa et al. 2006, Sapna et al. 2014).
Wie gelangt aMMP-8 in den Speichel?
aMMP-8 gilt als eine der wichtigsten interstitiellen Kollagenasen im Rahmen der parodontalen Gewebedestruktion. Bei parodontal erkrankten Patienten findet sich aMMP-8 in erhöhter Konzentration nicht nur im gingivalen Gewebe, sondern auch in der Sulkusflüssigkeit. Diese tritt als Filtrat des Serums am Zahnhals zwischen Zahn und Zahnfleisch kontinuierlich aus und wird sukzessive in den Speichel abgegeben. Auf diese Weise ist aMMP-8 mit den PerioSafe Testsystemen in der GCF/PISF (gingival crevicular fluid/periimplant sulcus fluid) sowie im Speichel diagnostisch erfassbar.
Wozu wird aMMP-8 gemessen?
aMMP-8 ist das Schlüsselenzym für die Gewebedestruktion im Rahmen einer Parodontitis. Es baut in seiner aktiven Form fibrilläre Kollagenstrukturen ab und ist auch mit der alveolären Knochendestruktion assoziiert. Die Freisetzung von aMMP-8 ist zurzeit der alleinige Beweis, ob sich das Gewebe zum Zeitpunkt der Messung in einem kollagenolytischen Abbau befindet oder stabil ist. Damit ist aMMP-8 ein objektiver, diagnostischer Marker zur Erkennung des Zeitpunkts ab dem parodontales Gewebe abgebaut wird und ebenso ein Marker für die periimplantäre Gewebedestruktion.
PerioSafe kann insbesondere bei Risikogruppen helfen, bisher unentdeckte parodontale Entzündungen anzuzeigen. Dadurch kann frühzeitig eine Prophylaxe eingeleitet werden, idealerweise bevor Symptome auftreten.
Welche Aussagen kann der aMMP-8-Test PerioSafe/ImplantSafe liefern?
aMMP-8 ist kein Entzündungsmarker, sondern ein „Destruktionsmarker“, d.h. ein Biomarker für akut vorliegenden, akut verlaufenden Gewebezerfall, der erst Wochen oder Monate später mittels Röntgen oder Sonde objektivierbar wird. Damit schließt der aMMP-8 Test die bisherige Lücke zwischen konventionellen diagnostischen Methoden wie Sondieren, Blood on Probing (BoP), Röntgen und Bakterientests.
Mittels des aMMP-8-Testsystems PerioSafe lässt sich der dynamische Prozess der aktiven parodontalen Degeneration je nach Bedarf und Situation im Speichel, am Einzelzahn oder als Poolprobe auswerten und eine zukünftige Entwicklung prognostizieren. Zudem zeigt der aMMP-8-Speicheltest bei Jugendlichen eine mögliche genetische Prädisposition für eine aktive parodontale Degeneration an.
Ein erhöhter Spiegel aktiver MMP-8 (> 20 ng/ml im Speichel, in der gingivalen krevikulären Flüssigkeit (GCF) oder in der periimplantären Sulkusflüssigkeit PISF) resultiert im Fortschreiten einer aktiven parodontalen Degeneration. Mit einer 80- bis 90%-igen Wahrscheinlichkeit geht dies von einer Gingivitis bzw. periimplantären Mukositis in eine Parodontitis bzw. Periimplantitis über oder korreliert damit.
Ein negatives Testergebnis ist zusammen mit einem unauffälligen klinischen zahnärztlichen Befund ein Indiz für kein Risiko oder nur ein geringes Risiko für eine parodontale Entzündung mit Gewebeabbau. Deshalb kann ein negatives Testergebnis nach einer parodontalen Therapie bedeuten, dass die eingeleiteten / durchgeführten therapeutischen Maßnahmen erfolgreich waren.
Evidenzbasierte Wissenschaft
Wie bewerten Fachgesellschaften das aMMP-8-Testverfahren?
In einer gemeinsamen „Wissenschaftlichen Mitteilung“ haben die Deutschen Gesellschaften für Parodontologie (DG PARO) und Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) das aMMP-8-Testverfahren bewertet (Meisel & Eickholz 2015):
Für die DG Paro und DGZMK hat sich „von allen möglichen Tests auf die entzündungsbedingte Expression von Matrix-Metalloproteinasen … insbesondere die Testung auf MMP-8 als Favorit für die Diagnostik der Parodontitis herausgehoben.“
Als ein mögliches Einsatzgebiet für den aMMP-8-Test führen die Autoren die Verlaufskontrolle an: „Der Behandlungserfolg durch z.B. Konkrement-Entfernung und Wurzelglättung (SRP) lässt sich mittels MMP-8 nachverfolgen, um so Responder von Nonrespondern der Behandlung zu unterscheiden.“ Darüberhinaus heben die Fachgesellschaften in ihren Ausführungen hervor, dass die Einfachheit der Durchführung dieses Tests bestechend sei. Die Autoren Eickholz und Meisel schlagen für eine „nutzbringende Anwendung vor… den Test dort einzuführen, wo kein Zahnarzt zur Verfügung steht. Zu denken wäre an medizinische Praxen, die auf solche systemische Krankheiten spezialisiert sind, die eindeutig Assoziationen mit Parodontitis zeigen, z.B. Diabetes oder Adipositas.“
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